Mein Groundhopping Projekt: Ich besuche Heimspiele von allen wichtigen bayerischen Vereinen. Welche Vereine sind wichtig?
21. Dezember: SpVgg Unterhaching - 1. FC Kaiserslautern 1:1
Das letzte Spiel des Jahres stand an: Spvgg Unterhaching gegen den 1. FC Kaiserslautern. Die "Roten Teufel" hatte ich eine Woche davor schon gesehen, als sie gegen die Bayern-Amateure mit 3:1 gewannen. Mit der S-Bahn fuhren wir raus nach Unterhaching, wo wir von der Bahnstation aus zum Stadion laufen mussten. Das Stadion hat mich etwas enttäuscht. Es ist ein wenig runtergekommen und die Kurve von den Heimfans ist halb so groß wie von den Gästen. Der Service im Stadion war in Ordnung. Bevor wir zu unseren Plätzen gingen, wurde wie immer der Wimpel gekauft. Schon beim Kaufen der Stadionwurst merkte man, das es ein Auswärtsspiel im Sportpark Unterhaching war - und zwar aus Sicht der Spielvereinigung: Ungefähr 5000 Zuschauer schauten das Spiel, davon mindestens 3000 Fans aus Kaiserslautern. Ich muss noch erwähnen, dass ein Spieler von Unterhaching, Max Dombrowka, seine ersten Versuche als Fußballer bei der SC Amicitia München machte. Beim diesen Vereine spiele ich derzeit in der Jugend und bin als Schiedsrichter tätig. Zurück zum Spiel: Unterhaching begann besser und machte schon nach der 7. Minute das 1:0. Es war in der ersten Halbzeit ein gutes Fußballspiel auf Augenhöhe, mit lauter Unterstützung der FCK-Fans. Die zweite Halbzeit begann, diesmal mit leichten Vorteilen für die Lauterer. In der 51. Minute trafen sie dann zum Ausgleich. In der Schlussphase wurde es nochmal spannend, aber am Ergebnis änderte sich nichts mehr: 1:1 nach 90. Minuten. Mit der Bahn ging es dann wieder nach Hause. Ein gelungener Jahresabschluss!
Da der Text leider sehr kurz geworden, ist würde ich ganz gerne nochmal auf das Jahr zurückblicken. Alles fing eigentlich damit an, dass ich das Buch "Wir Wochenendrebellen" zu lesen begann. Ich kam auf die Idee, selbst Groundhopper zu werden und tat das auch. Der erste Verein war der Jahn Regensburg,der letzte die Spvgg Unterhaching. Es war - rein von meinem Projekt gesehen - ein tolles Jahr: Mit wahnsinnigen Momenten, einzigartigen Augenblicken, mit geilen Vereinen, Stadien und Spielen. Insgesamt 18 Spiele habe ich dieses Jahr angeschaut. Dabei sind 71 Tore gefallen, 49 erzielte die Heimmannschaft, 22 mal schafften es die Gäste, ein Tor zumachen. Ich sah 4 Platzverweise und 19 Elfmeter. Insgesamt schaute ich 1650 Minuten Fußball, das sind ungefähr 27 Stunden. Das sind jetzt nur ein paar Daten - mehr sind unter Statistiken zu finden.
Für mich ist es auch mal Zeit, Danke zusagen. Als erstes bei meinem Papa, dass er mit mir diese Reisen macht. Danke Papa. Natürlich auch bei meinem zweiten Mentor Michael Stehle: Auch dir vielen Dank. Als letztes meiner gesamten Familie. Danke.
Wie schon gesagt: Es war ein tolles Jahr.
7. Dezember: Spvgg Greuther Fürth - VfL Bochum 3:1
Unser letzter Bundesligaverein war die Spvgg Greuther Fürth. Mitten in der Adventszeit machten wir uns also auf den Weg in die angeblich zweithässlichste Stadt Deutschlands: Auf den Weg nach Fürth. Mit dem Adventssonderzug um 9 Uhr ging es dann ohne Halt bis nach Nürnberg. Umringt von extrem vielen Touristen sitzen wir also in diesem Zug. In Nürnberg kamen wir dann trotzdem pünktlich an und mit der U-Bahn ging es weiter nach Fürth. Fürth ist die Stadt, die ich mit neun Jahren betreten und sofort wieder verlassen habe. Mit meiner Oma wollte ich damals eigentlich nur eine Stadionführung machen. Wir gingen also aus der U-Bahnstation hinaus und ich sagte; "Oma, ich will hier weg." Es regnete damals und neben mir rauchte einer, also: Ich hatte keinen schönen Eindruck von Fürth. Aber was ja nicht ist, kann ja noch werden. Mit diesem Motte betrat ich zum zweiten Mal in meinen Leben Fürth. Der erste (bzw. zweite) Eindruck war kein schlechter. Es wirkte alles sehr gemütlich. Vom Bahnhof gingen wir erstmal gerade aus, wo uns der Mittelaltermarkt empfing. Dort aß ich eine sehr gute Bratwurst. Hinter dem Mittelaltermarkt befand sich der "normale" Weihnachtsmarkt. Auch hier war es sehr schön. Hinter dem Weihnachtsmarkt befanden sich dann sechs oder sieben verschiedene -Bio-Schnellimbisse. Sie standen in einer Reihe, gegenüber von ihnen befanden sich Container, die beheizt waren und in denen man essen konnte. Mein Vater holte sich dann auch noch was zu essen, bevor wir uns Richtung Innenstadt bewegten. Wir schauten uns das Rathaus an und gingen wieder durch die Stadt zurück zum Hauptbahnhof. Von dort aus brachte uns ein Bus bis zur Station Friedhof.
Wenige Minuten später wurden unsre Tickets kontrolliert und wir suchten unsre Plätze im "Sportpark Rohnhof Thomas Sommer". Das Stadion ist richtig geil. Ähnlich zusammen gewürfelt wie in Würzburg, aber nach meiner persönlichen Meinung noch ein bisschen besser. Graffiti-Bilder machen das Stadion bunter und hinter der Gegengerade befindet sich ein "Biergarten". Einfach Genial. Wir hatten Plätze auf der Gegengerade, erste Reihe, beste Sicht. Die Fürth-Fans machten eine große Choreo und sorgten für gute Stimmung, auch die Bochumer Ultras machten eine Choreo und zündeten sogar Pyro. Trotzdem wurde das Spiel pünktlich angepfiffen. Fürth dominierte und es entwickelte sich ein gutes Fußballspiel. Hrgota machte in der 17. Minute das 1:0. Mit diesem Ergebnis ging es in die Halbzeit. In der Pause holte ich mir einen Kaiserschmarn und sah nur in zufriedene Gesichter. Im zweiten Durchgang wurde die Partie hitziger und die Fürth-Fans wurden immer unzufriedener. Die Spielvereinigung machte zu viele Fehler, das bestrafte sich: Bochum glich aus. Doch Fürth-Trainer Stefan Leitl brachte den jungen Jamie Leweling, der ein Tor vorbereitete und in der Nachspielzeit dann noch selber zum 3:1 traf. Nach Abpfiff brach er auf dem Spielfeld in Tränen aus. Was für ein Abschluss! Wir fuhren zuerst wieder nach Nürnberg, wo wir noch über den Weihnachtsmarkt schlenderten, aber schon bald machten wir uns auf den Heimweg. Es sollte das vorletzte Spiel dieses Jahres sein.
Fazit: Der Verein und die Stadt haben mich überzeugt. Die Stadt ist nett, gemütlich und eine tolle Alternative zu Nürnberg. Dem Verein würde ich es extrem wünschen, dass er sich nochmal in der ersten Liga beweisen darf. Ich hoffe, ich schaffe es nochmal zu einem Heimspiel nach Fürth.
29. November: Wacker Burghausen - SV Schalding-Heining 0:0
Bei der Rückfahrt von Augsburg wollten wir uns nochmals versichern, dass am Samstag Wacker Burghausen spielt. Das Endergebnis war: Nein sie spielen nicht. Oder doch: Sie spielen, aber am Freitag um 19 Uhr. Mein Dad konnte nicht mit, da er noch einen Termin hatte. Also musste ich noch im Zug meinen besten Freund anrufen (Danke jetzt schon mal, Karli!). Er war ja auch schon in der Allianz-Arena dabei, oder anders gesagt: Mit ihm war ich ja auch schon bei der besten Mannschaft der Welt! Aber langsam: Karlis Oma hat eine Ferienwohnung auf der Burg in Burghausen gemietet. Ich war auch schon öfters dort gewesen bei Geburtstagen usw. Ich rief ihn an und fragte, ob er Lust und Zeit hätte am Freitag mit mir nach Burghausen zufahren. Er regelte es und schon am nächsten Tag in der Schule sagte er mir, dass es klar geht. Seine Oma würde allerdings nicht da sein, wir mussten also allein in der Burg übernachten.
Es ging los. Am Freitag waren wir noch auf der "Fridays For Future"-Demo, fuhren dann aber um ca. 14 Uhr zum Ostbahnhof. Zuerst ging es nach Mühldorf, wo wir in den Zug nach Burghausen umstiegen. Ich glaube, es war kurz vor fünf, als wir in der Stadt mit der längsten Burg der Welt ankamen. Beim Edeka vorbei und für das Abendessen schon mal vorgesorgt. Ein bisschen im Zeitdruck kamen wir dann auf der Burg an, wo sich auch die Wohnung befindet. Sachen abgelegt, noch schnell mit der Oma von Karli telefoniert (auch an die nochmal ein großes Dankeschön) wegen den Fahrrädern, mit denen wir dann durch Burghausen bis zum Stadion fuhren. Kurz vor Anpfiff kamen wir in der Wacker-Arena an. Schnell zwei Tickets auf der Haupttribüne gekauft und die Plätze ausgesucht und dann ging es auch schon los. Wacker dominierte, schaffte es aber nicht, ein Tor zu erzielen gegen Schalding-Heining (das ist ein Verein aus der Nähe von Passau, den wir schon in Bayreuth gesehen hatten). In Hälfte zwei stellten wir uns dann in die Kurve und feuerten die Mannschaft an, die schon seit zehn Spielen nicht mehr gewonnen hat. Aber auch das half nichts, obwohl ein Spieler von Schalding-Heining die rote Karte sah. Das Spiel endete 0:0. Das zweite 0:0 - und das in einem Derby, schade!
Für uns hieß es, die Heimfahrt auf die Burg anzutreten. Diesmal fuhren wir noch durch die Altstadt,die wirklich sehr schön ist. Am Abend noch kurz die Glotze angeworfen, doch wir waren bald so müde, dass wir schlafen gingen. Eigentlich wollten wir bis Sonntag in Burghausen bleiben, doch wir entschieden uns dann, schon am Samstag zurückzufahren und am Abend noch ins Bayern-Spiel zu gehen. Am Morgen standen wir auf und gingen noch kurz in Österreich Fußballspielen. Am Mittag kam dann auch schon Oma Elisabeth, die uns zum Bahnhof fuhr. Angekommen in München und sofort wieder los, um noch das Bayern-Spiel noch zu sehen. Es klappte mal wieder alles perfekt. Na ja, nicht alles: Bayern verlor 1:2.
Fazit: Obwohl das Spiel nicht besonders grandios war, der Verein, die Fans und das Stadion sind es bestimmt. Nochmal ein Riesendankeschön an Karli und seine ganze Familie. Auch, dass sie uns die ganze Wohnung anvertraut haben. Wir haben schon beschlossen, dass wir in der Rückrunde nochmal an die Salzach wollen, nochmal zum SV Wacker Burghausen.
24. November: FC Augsburg - Hertha BSC Berlin 4:0
Eine Woche später ging es in die höchste deutsche Liga zum FC Augsburg in die WWK-Arena. Am morgen musste ich noch wegen meiner Konfirmation in die Kirche und fuhr im Anschluss direkt zum Hauptbahnhof. In den Zug und ab nach Augsburg, die Zugfahrt verlief wieder gut und wir kamen pünktlich in Schwaben an. Zuerst gingen wir ein bisschen durch die Stadt schauten uns das Rathaus und die Fuggerei an. Jetzt hatte ich Hunger. Um in eine Wirtschaft zu gehen, fehlte uns die Zeit. Also wollten wir bei irgendeinem Imbiss schnell was essen, aber es war unmöglich: Es gab in ganzen Innenstadt von Augsburg keinen einzigen Bratwurststand oder so was ähnliches, der am Sonntag geöffnet hat. Am Schluss musste ich mir dann in einer Fast-Food-Kette etwas Essbares holen.
Als wir zurück zum Hauptbahnhof gingen, liefen wir zufällig am Hotel "Drei Mohren" vorbei. Der Mannschaftsbus von Hertha stand schon da und kurze Zeit später kamen die Spieler aus dem Hotel und stiegen ein. Schade, das sie in diesem Moment keine Zeit für Fotos hatten. Jetzt aber wirklich zum Hauptbahnhof und gerade noch den Bus erwischt, der uns dann in die moderne WWK-Arena bringen sollte. Und das tat er auch. Leider zog sich die Fahrt, da das Stadion natürlich außerhalb der Stadt liegt. Auch das, finde ich, ist ein Nachteil des heutigen Fußballs. Aber in diesem Moment war mir das so ziemlich egal. Von der Bushaltestelle musste man natürlich auch noch mal zehn Minuten gehen, bevor wir dann endlich vor dem Stadion standen. Ein Junge, vielleicht ein bisschen älter als ich, wurde vor uns kontrolliert. In seiner Tasche hatte er Latein-Schulbücher (kein Scherz). Der Ordner hat dieses Buch mindestens eine halbe Minute kontrolliert, bevor er dann einen Controller aus der Tasche zog und seinen Kollegen fragte, ob man denn dieses Ding mit in die Arena nehmen darf. Ja, er durfte, und auch wir durften dann (nachdem wir auch sehr intensiv kontrolliert wurden) endlich unsre Plätze einnehmen. Kurz darauf ging es dann los. Bei Temperaturen, die sich knapp über der Null hielten, nahm die Partie aber an Fahrt auf. Augsburg dominierte und Max traf per Freistoß zum 1:0. Kurz darauf erhöhten Cordova und Jarstein. Der Hertha-Keeper sah nach Videobeweis Rot, er hatte zweimal gefoult, bevor der Ball im Tor war. Halbzeit: Bis jetzt ein gutes Spiel mit einer tollen Stimmung. In der zweiten Hälfte machte Augsburg den Sack zu und traf noch zwei mal. Also hörten wir die Jim-Knopf Melodie, mit der in Augsburg die Tore gefeiert werden, noch zweimal. Auch die Fans vom FCA freute das. "Jetzt kann ich auch mal wieder entspant eine rauchen", sagte einer. Wir fuhren entspannt zum Bahnhof, wo wir von Hertha-Fans in Empfang genommen wurden. "Zweite Liga, scheißegal", sangen sie trotzig.
Fazit: Insgesamt war es mal wieder eine geile Reise. Mal wieder ein Fußballverein, der für Gänsehaut-Momente sorgt. Danke Augsburg, danke FCA.
17. November: MTV Ingolstadt - FC Hitzhofen-Ob. II 0:0
Der MTV war mal eine von den zwei besten Mannschaften Ingolstadts. Nach Fusion mit dem ESV zum FC Ingolstadt ist kickt eine inzwischen neu gegründete Fußball-Abteilung in der B-Klasse. Aber uns hielt das natürlich nicht davon ab, ein Heimspiel anzuschauen. Am Sonntagmorgen ging es also los - mit dem Ziel, die Schanzer anzusehen (der Spitzname vom FC Ingolstadt 04 kommt eigentlich vom MTV). Die Zugfahrt verlief mal wieder gut und wir kamen pünktlich in Ingolstadt an. Da kein Bus fuhr, mussten wir zu Fuß in die Innenstadt laufen. Man muss dazu sagen, dass die Stadt an der Donau eine alte Militärsstadt ist und an diesem grauen Novembertag einen leicht gruseligen und verlassenen Anblick bot. Über die Donau liefen wir in die Innenstadt und sahen uns dort um. Da wir Hunger hatten, kehrten wir ziemlich rasch ein.
Das Essen im "Weißbräuhaus zum Herrnbräu" war sehr lecker und die Wirtschaft ist nur zu empfehlen. Nach dem sehr guten Mahl liefen wir weiter, um uns auch noch ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Wie z. B die Asamkirche (eigentlich: Maria de Victoria), eine kleine barocke Kirche. Sie ist von den Brüdern Asam erbaut worden, die auch in München eine berühmte Kirche errichtet haben. In einem Nebenraum steht eigentlich die Lepantomonstranz, die angeblich wertvollste Monstranz der Welt. Sie war aber an das Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg ausgeliehen. Nachdem wir die Kirche fertig angeschaut hatten, liefen wir weiter zur "Bezirkssportanlage Mitte" in Ingolstadt, einem Stadion mit einer Kapazität von 8000 Plätzen, wo der MTV seine Heimspiele austrägt. In der B-Klasse. Man muss es leider so sagen: Das Stadion ist extrem runtergekommen. Das Stadion hat generell nur drei Tribünen und aus denen wachsen Grashalme hinaus. Auch der Rest der Sportanlage ist in keinem guten Zustand. Man könnte aber auch "Fußball-Nostalgie" dazu sagen. Eigentlich hat es mir dann doch sehr gut gefallen. Wir gingen einmal um das Spielfeld und suchten uns dann Plätze auf der "Haupttribüne". Dort sahen wir etwas, was zumindest ich noch nie gesehen habe: In der Kabine, in der eigentlich der Stadionsprecher sitzt, war eine "Loge". Kein Scherz: Man konnte reingehen, es gab zu essen und zu trinken und es war extrem warm, da ein Heizstrahler angebracht war. Und man konnte das Spiel durch die riesige Glasscheibe anschauen. Was für eine Überraschung. Trotzdem schauten wir die erste Halbzeit draußen. Das Spiel war im ersten Durchgang nicht sehr gut; zur Halbzeit stand es 0:0. In der zweiten Hälfte zog es uns nach drinnen, aber auch das änderte nichts an der Partie und am Spielstand. Obwohl es der MTV als Tabellenführer nicht schaffte, ein Tor zu erzielen, war ein Fan immer lautstark dabei. Er sang von einem Blatt Fangesänge für den FC Ingolstat und dichtete sie beim Singen auf den MTV um. Aber auch das änderte nichts am Spielstand, die Partie endete 0:0. Nach dem Abfiff liefen wir an den alten Festungsanlagen entlang zum Bahnhof und fuhren wieder nach München zurück.
Fazit: Fußballerisch war es mit Sicherheit kein gutes Spiel, aber das Stadion und die 75 Zuschauer glichen das wieder aus. Ein toller Verein, bei dem man merkt, dass diese Männer Fußball spielen, um Spaß zu haben.
2. November: TSV 1860 München - FC Viktoria Köln 4:2
Wieder musste kurzfristig eine Planänderung vorgenommen werden: Eigentlich sollte es nach Würzburg zum FV Würzburg 05 gehen. Doch leider ging es meinem Vater nicht so gut, also schlug er vor, zu den Löwen zu gehen, weil bei einem Münchner Verein keine Anreise nötig ist. Wenn man Bayern-Fan ist, muss man die 60er hassen und umgekehrt. Bei mir ist das nicht der Fall. Ein sehr guter Freund von mir ist ein Blauer und ich guckte mit ihm z. B. das Aufstiegsspiel gegen Saarbrücken an. Ich musste damals quasi aus Höflichkeit für den TSV sein, aber im Laufe der Jahr gewann ich eine gewisse Sympathie, die bis heute anhält. Leider verlor ich diese "Sympathie" wieder beim Ticketkauf. Auf der Gegengerade gab es keine Karten mehr, im Stehplatzbereich auch nicht - also auf die Haupttribüne! Eigentlich kein Problem. Bei den kleinen Bayern saßen wir auch auf der Haupttribüne und zahlten für uns beide um die 20€. Bei den Löwen über 50€. Was für ein Start! Am Samstag mussten wir unsere Tickets beim Trainingsgelände abholen, weil man sie nicht - wie bei anderen Vereinen - zu Hause ausdrucken kann. Ab in die U-Bahn mit ungefähr 20 Viktoria Köln-Fans, die besoffen Lieder gegen Fortuna Köln sangen. Am Wettersteinplatz raus, Tram verpasst das hieß: Wir müssen laufen. Ansonsten klappte das Kartenabholen super. Unsere Plätze waren sehr gut, kurz noch ein Foto mit Felix Magath gemacht und um 14 Uhr pfiff der Schiedsrichter die Partie zwischen dem TSV 1860 München und Viktoria Köln an.
Die Löwen begannen furios an und schon nach fünf Minuten traf der Fußballgott Sascha Mölders zum 1:0. Lex machte nach einer guten halben Stunde das 2:0. Kurz vor der Pause wurde Köln der Anschlusstreffer aberkannt, also hieß es 2:0 zur Pause. Köln machte in der zweiten Hälfte Druck und traf verdient zum 2:1. Dann hatten die Löwen extrem Glück, als ein Spieler der Kölner nur den Pfosten traf und der Fußballgott wunderschön das 3:1 machte. Kurz danach viel das 4:1 durch einen Kopfball von Berzel, aber auch Viktoria durfte nochmal und schoss vier Minuten vor Schluss das 4:2. Das war dann auch gleichzeitig der Endstand.
Fazit: 15.000 Zuschauer sahen ein Top Fußballspiel. Ich sag es so oft, doch auch diesmal war es wieder ein ganz besonderes
Erlebnis.
26. Oktober: SpVgg Bayreuth - SV Schalding-Heining 6:1
Fast einen ganzen Monat später hieß es endlich wieder: Ab zu einem neuen Ground! Aus vielen Gründen konnten wir erst jetzt wieder eine Reise antreten. Diesmal wollten wir das Hans-Walter-Stadion und die Spielvereinigung Bayreuth anschauen. Wir stiegen um neun Uhr in den Zug nach Ingolstadt, wechselten in Ingolstadt in einen Regionalexpress nach Nürnberg und dort in einen Zug nach Bayreuth. Das Bahnhofsviertel ist in der zehntgrößten Stadt Bayerns ganz in Ordnung. Vom Hauptbahnhof gingen wir erstmal in die Innenstadt, die wirklich sehr schön ist. Um ca. 13 Uhr spazierten wir Richtung Hofgarten , der Park ist schön und schließt an die Villa Wahnfried. Dies war das Wohnhaus von Richard Wagner. Überraschend schnell kamen wir dann auch schon am Stadion an.
Das Hans-Walter-Wild Stadion ist mit über 20.000 Plätzen das größte Stadion in der Regionalliga Bayern. Auf der Gegengrade sind meist die "Altstadter Ultras" aktiv. Um 14 Uhr war Anpfiff zwischen der Regionalliga-Partie Spvgg Bayreuth gegen den SV Schalding-Heining. Die ersten Minuten des Spiels waren zäh, doch nach etwa zehn Minuten war es dann ein gutes Fußballspiel. Bayreuth traf in der 17. Minute dann auch zum 1:0. Die handgezählten neun Fans vom SV sahen, wie ihre Mannschaft in der 31. Minute den Ausgleich erzielte. Eine Minute später gingen die Altstädter aber wieder in Führung. Wiederum vier Minuten darauf traf Bayreuth schon wieder: 3:1 lautete der Halbzeitstand. Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste, dennoch machte die Heimmannschaft innerhalb von drei Minuten zwei Freistoßtore und erzielte somit das 4:1 und 5:1. Die Tore fielen gerade, als wir auf dem Weg in Richtung Gegengerade waren, um die letzten Minuten mit den Ultras zu genießen. Das taten wir auch. Es war eine Superstimmung! Als dann auch noch das 6:1 fiel, brüllte jeder in der Stehhalle mit. Nach dem Abpfiff gingen wir noch essen im "Oskar", einem bayrischen Wirtshaus am Marktplatz in Bayreuth, das ich nur empfehlen kann. Um 18 Uhr hieß es dann Abschied nehmen. Die Rückfahrt verlief mal wieder perfekt. Diesmal mussten wir nur in Nürnberg umsteigen. Um 21 Uhr kamen wir in München an, wir waren genau zwölf Stunden unterwegs gewesen.
Fazit: Wieder mal eine Reise, aus der ich nur Positives mit nach Hause nehme. Ein Super-Fußballspiel bei wunderschönem Wetter, tolle Fans und eine schöne Stadt. Ich kann jedem nur empfehlen, sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. Mal wieder ein neuer Ground, mal wieder eine tolle Reise.
22. September: FC Bayern Amateure - FC Ingolstadt 2:1
Ein Tag später sollte es eigentlich nach Germaringen gehen, aber leider klappte es aus verschiedenen Gründen nicht. Andre Option: ins Grünwalder gehen und die kleinen Bayern anschauen. Und das wurde auch gemacht. Mit der U-Bahn bis zum Wettersteinplatz, von dort aus zwei Minuten Fußweg und wir waren da. Karten auf der Haupttribüne besorgt und mit Leberkässemmel bewaffnet auf unsere Plätze. Mindestens die Hälfte aller Zuschauer waren für den FC Ingolstadt. Die Stimmung machten trotzdem die Fans der Bayern Amateure. Das inoffizielle Stadionheft rundete die Stimmung vor der Partie ab.
Es konnte losgehen zwischen den FC Bayern Amateuren und dem FC Ingolstadt. Bayern startete mit zwei gestandenen Profis, Cuisance und Davies. Die Partie war super, der FCB ging mit 1:0 in Führung (15. Minute), doch der FCI glich aus (17. Minute). In der 45. Minute holte sich der Ex-Löwe Peter Kurzweg noch die rote Karte ab. Die Stimmung wurde immer besser. In der zweiten Halbzeit traf der auffälligste Mann auf dem Platz, Cuisance, zum 2:1 und damit auch zum Endstand. Wieder zurück und nach nicht mal einer Stunde nach Abpfiff wieder zuhause.
Fazit: Wieder ein Wahnsinns-Erlebnis: eine tolle Partie mit einer guten Stimmung. Ich werde versuchen, nach meinem Projekt öfters zu den Bayern
Amateuren zu gehen. Noch mal als kleine Info: Ich berücksichtige Bayern nicht, weil sie schon öfters im DFB-Pokal weiter gekommen sind (denn seit 2007 dürfen keine zweiten Mannschaften mehr am
Pokal teilnehmen), sondern weil sie in der dritten Liga spielten. Und jetzt wieder spielen.
21. September: FC Bayern München - 1. FC Köln 4:0
Es ist kein Geheimnis, dass ich, seit ich denken kann, Fan des FC Bayern bin. Ich war schon oft in der Allianz Arena und habe schon viele Spiele gesehen. Aber noch nie eines im Rahmen meines Projekts. Das Ganze ergab sich ziemlich kurzfristig, mein Freund Karli rief mich am Morgen an und fragte, ob ich Lust hätte, mal wieder ein Spiel meines Lieblingsvereins anzuschauen. Da die Mutter von Karli bei der besten Fußball-Mannschaft der Welt arbeitet, hatte sie drei Karten bekommen und gab mir die Möglichkeit mitzukommen. Danke schon mal dafür.
Leider hatte ich zwei Tage davor eine ziemlich heftige Zahn-OP. Mit dem Fahrrad ging es los Richtung Fröttmaning. Vierzig Minuten mit dem umweltfreundlichsten Verkehrsmittel unterwegs, standen wir schon vor dem "Schlauchboot", wie die Münchner Löwen die Arena nennen. Ab auf die Plätze (beste Sicht) und es ging los. Um 15:31 Uhr Pfiff Schiedsrichter Ittrich die Bundesliga-Begegnung zwischen dem FC Bayern München und dem 1. FC Köln an. Bayern dominierte und traf gleich in der dritten Minute durch Lewandowski. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause. Hälfte zwei begann so, wie die erste angefangen hat, Tor durch Lewandowski. Man muss vielleicht noch erwähnen, dass wir sehr nah am Köln-Block saßen. Und jetzt mal im Ernst - die waren extrem laut. Aber das hinderte Couthinio nicht, einen Elfer rauszuholen und damit Rot zu provozieren. Und den Elfmeter dann auch noch zu verwandeln. Den Schlusspunkt setzte Ivan Perisic: 4:0 Endergebnis. Schweigend wurde das Stadion verlassen, es war eine super Partie. Die Atmosphäre in der Allianz Arena ist ganz besonders. Also wieder mit dem Fahrrad zurück. Sportschau angeguckt. Und am nächsten Tag wartete wieder der FCB!
Fazit: Wieder ein toller Stadionbesuch! Es ist einfach schön, wie viele Menschen jetzt schon bei diesem Projekt mitgewirkt haben. Die Atmosphäre ist, wie gesagt, in der Allianz Arena einzigartig, so etwas gibt es kein zweites Mal. Das Spiel setzte dann noch den Deckel drauf. Alles in allem eine tolle Partie. Danke nochmal an Alexa und Karli für die Karten und den Stadionbesuch.
15. September: FC Ingolstadt 04 - Hallescher FC 2:3
Der FC Ingolstadt 04 ist einer von zwei Ingolstädter Vereinen, die wir besuchen werden, neben dem MTV Ingolstadt. Eigentlich wären es drei, aber die ESV Ingolstadt besitzt keine Fußballabteilung mehr, denn der ESV und der MTV fusionierten 2004 zum FC Ingolstadt 04. Spitzname: die "Schanzer". Der MTV besitzt mitlerweile aber wieder eine Fußballabteilung im Amateurbereich. Das war, kurz zusammengefasst, die Ingolstäder Fußballgeschichte. Um 10:27 Uhr sollte der RB uns nach Ingolstadt bringen und das tat er auch. Umgestiegen am Bahnhof in den Shuttlebus Richtung Audi Sportpark mit ca. 18 Fans im Bus - 16 davon kamen aus Halle. Was man schon mal vorneweg nehmen kann: Großes Lob an den FCI, es war alles perfekt durchgeplant. Selten so einen guten Service bei einen Fußballspiel erlebt. Eine Stunde vor Spielbeginn saßen wir also auf unseren Plätzen, alleine in unsrem Block M. Kurz vor Anpfiff saßen wir da mit einer Stadionwurst (sehr gut) und dem veganen Chilli sine Carne (auch sehr gut) und sahen zu, wie die Halle-Fans die Aufstellung von den Schanzern brüllten. Anpfiff Halbzeit eins FC Ingolstadt 04 - Hallescher FC.
Die erste Hälfte war leider ziemlich schlecht, so dass mein Vater sogar an ein torloses Remis glaubte. Denkste! Fünf Tore binnen 20. Minuten in Halbzeit zwei! Nachdem Ingolstadt die Führung erzielen konnte, machte Halle drei Tore in zwölf Minuten (1:3). Zwar kamen die Schanzer nochmal ran, trafen zum 2:3 und versuchten in der Schlussphase alles. Aber es sollte einfach nicht sein. Die größte Blamage war aber, als der FCI den Anschlusstreffer machte und der Stadionsprecher den neuen Spielstand ausrufen wollte. In den meisten Stadien ist es üblich, dass die Heimfans den Spielstand mitgrölen, beim Gegner aber immer "Null!" rufen. Die Ingolstädter Fans haben das auch versucht. Aber die Halle-Fans schrieen so laut "Drei!", dass es man es wahrscheinlich bis nach Halle gehört hat. Gleich nach dem Spiel ging es wieder zurück. Alles lief wie nach Plan und zwei Stunden nach Abfiff saßen wir schon zum Kaffe auf der Terasse in München.
Fazit: In Hälfte zwei ein grandioser Drittliga-Kick vor 7000 Zuschauern. Die Stadt Ingolstadt werde ich mir bei meinem Besuch beim MTV anschauen. Für mich ein toller Verein, der in die 2. Bundesliga gehört. Auch wenn man vielleicht an der Lautstärke der Fans arbeiten könnte
7. September: 1. FC Schweinfurt 05 - FC Memmingen 2:0
Es war einer meiner letzen Ferientage und ich stand um sechs Uhr auf. Aber natürlich hatte das wieder einen tollen Grund: 1. FC Schweinfurt 05. Bei leichtem Nieselregen und gefühlten 4 Grad ging es zum Münchner Hauptbahnhof. Noch schnell das Frühstück gekauft und ab in den ICE, Endstation der ICE-Fahrt für uns: Nürnberg. Gleis wechseln, der Zug nach Bamberg steht schon da. In Bamberg angekommen, noch schnell den "Kicker" gekauft - und jetzt ab in die Bahn nach Schweinfurt. Wir stiegen in Schweinfurt-Mitte aus. Nur fünf Minuten Fußweg, immer den Main entlang, und wir standen schon vor dem Museum Georg Schäfer: Die Sehenswürdigkeit in Schweinfurt schlechthin. Es ist ein Wahnsinns-Museum mit extrem bekannten Malern und Bildern. Mich beeindruckte vor allem die Architektur, ein riesiges Betongebäude mit großen Fenstern und Treppen aus Holz. Aus dem Museum raus und ab in die Innenstadt; wir gingen die Fußgängerzone rauf und runter. Und mir wurde die Stadt am Main immer sympathischer.
Zu Mittag aßen wir im Brauhaus am Markt Eine Wirtschaft, die im Preis-Leistungs-Verhältnis völlig solide war. Langsam zog es uns dann zum Stadion. Unterwegs kamen wir am Fanshop vorbei, der aber nur an drei Tagen die Woche offen hat, nicht am Samstag. Ca. eine halbe Stunde Fußweg und wir standen vor dem Willy-Sachs-Stadion. Wir nahmen unsere Plätze direkt neben dem Spielertunnel ein. Ich machte mir einen Spaß und klatschte mit den Schweinfurter Spielern ab. Das Stadion ist auch wieder ein Bauwerk für sich: Die Tribüne ist wahnsinnig hell und mit 860 Plätzen auch nicht besonders groß. Der Stehplatzbereich geht komplett um das Stadion rum. Aber zurück zum Spiel Schweinfurt gegen Memmingen: Schon nach vier Minuten führten die "Schnüdel", wie der Spitzname des Vereins lautet, durch ein schönes Freistoßtor mit 1:0. Ein weiteres wurde wegen Abseits aberkannt. Viel mehr passierte in der ersten Halbzeit nicht.
Wäre man blind gewesen, hätte man die Partie trotzdem toll verfolgen können, dank der Frau hinter uns, die das Spiel von Minute 1 bis Minute 90 mit ihren Kommentaren verschönerte. In der zweiten Hälfte brachte es Memmingen nicht zu Stande, den Ball über die Linie zu befördern, dafür aber Schweinfurt: Krätschmer schoss das 2:0. Gleichzeitig auch der Endstand. 1.206 Zuschauer verließen das Stadion im leichten Nieselregen. Trotz des Sieges machten die Fans nicht richtig den Eindruck, als würden sie sich freuen. Wieder 30 Minuten Fußweg und wir stiegen von Schweinfurt-Mitte in den Zug Richtung Würzburg. Von dort aus mussten wir noch einmal in den ICE wechseln, der uns nach München brachte. In München angekommen wurde mir klar, dass mir diese Touren jetzt schon ans Herz gewachsen sind. Und jetzt schon mal Danke" an meinen Dad, das er das jedes Wochenende mit mir macht.
Fazit: Die Stadt Schweinfurt ist echt toll, man fühlt sich sofort wohl. Vor allem rund um den Marktplatz ist die Stadt am Main sehr sehenswert. Das Spiel der "Schnüdel" war zwar nicht besonders gut, aber der Verein dafür total sympathisch. Vielleicht sieht man ihn nächstes Jahr in Liga 3.
31. August: Spvgg 09 Ansbach - Eintracht Bamberg 5:2
Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den Weg. Die Stadt Nürnberg wurde nicht mehr besichtigt, da ich sie schon beim Ausflug zum ASN angeschaut hatte. Die S-Bahn Richtung Ansbach war gut gefüllt für einen Samstag-Vormittag. Schon mal vorweg: das Bahnhofsviertel in Ansbach ist so hässlich wie alle Bahnhofsviertel. Aber die Altstadt ist dafür umso schöner, nette Häuser, schöne Geschäfte. Zwar nicht meine Traumstadt, aber solides Mittelfeld. Sehr zu empfehlen ist das Brothaus: sehr gutes Essen und Gebäck. Direkt daneben eine gute Eisdiele. Wir schauten die riesige Residenz an. Die kleinen Straßen. Schöne Plätze und und und...
Wir machten einen längeren Spaziergang durch die Stadt und durch den Hofgarten, einen riesigen Park, der sehr schön angelegt ist. Irgendwann bogen wir ab in Richtung Stadion. Angekommen beim Xaver-Bertsch-Sportpark kauften wir Tickets für die Haupttribüne und lasen die kostenlose Stadionzeitung: Spielvereinigung Ansbach 09 gegen Eintracht Bamberg, Bayernliga. Die Bamberger waren mit sogar Fahnen "bewaffnet". Der Ansbacher Trainer war eine Woche vor der Partie zurückgetreten. Ein Spielertrainer und der Co-Trainer hatten übernommen. Ansbach ging früh in Führung und erhöhte in der 12 Minute auf 2:0. Bamberg konnte in Halbzeit eins zwar noch den Anschlusstreffer machen, doch in der zweiten Halbzeit machte die Spielvereinigung bald das dritte und vierte Tor. Auf jeder Seite fiel noch ein Tor: Endstand 5:2 für Ansbach.
Das Spiel war super: Tore, Elfmeter, 400 Zuschauer. Das ist Amateurfußball, den wir lieben.
Fazit: Ein sehr schöner Tag, gekrönt von einem Top-Fußballspiel. Es war klasse. Wäre die Stadt näher dran an München, könnte ich mir vorstellen, mal öfters beim Spiel von den 09nern vorbeizuschauen. Nur zu empfehlen.
30. August 2019 - 1. FC Nürnberg - 1. FC Heidenheim 2:2
Freitag 13.00 Uhr: Wieder Nürnberg, mein Dad wartet schon am Bahnsteig auf mich. Heute soll der Club im Spiel gegen den 1. FC Heidenheim unter die Lupe genommen werden. Und das vor 27.000 Zuschauern. Und das mit meinem Großvater, 84 Jahre alt, gebürtiger Nürnberger - der jedoch noch nie in einem Spiel des Clubs war. Wir saßen also im Zug Richtung Nürnberg Hbf. und fuhren von dort dann weiter mit der S-Bahn zum Hause meiner Großeltern. Noch schnell einen Kuchen gegessen um dann, um kurz nach 17.00 Uhr, aufzubrechen. Es fing schon grandios an, als wir in Dürnhof umsteigen wollten und nicht in die Bahn passten, weil sie voller Fans war. Also zum Hauptbahnhof, da durfte man dann leider nicht aufs Gleis, weil es ebenfalls voller Fans war. Dann endlich saßen wir in einem Sonderzug Richtung Frankenstadion der Zug sollte um Viertel vor sechs fahren. Also saßen wir in der Bahn, drei Generationen 84, 48 und 13 Jahre alt bei ungefähr 35 Grad. Die Zugfahrt und der Fußweg zum Stadion verliefen ganz gut. Wir hatten Plätze auf der Haupttribüne, schön oder? Nicht, wenn man vom Ordner in die komplett falsche Richtung geschickt wird und es dort keinen Eingang gibt. Um dann wiederum von einem anderen Ordner in die korrekte Richtung geschickt zu werden, einmal um das ganze Stadion herum.
Um 18.28 Uhr nahmen wir dann unsre Plätze ein und erwarteten den Anpfiff. Mein Großvater, der sich kein einziges mal beschwert, sondern nur still in seine Jacke gelacht hatte. Mein Vater, der sich deutlich mehr beschwert hatte. Und ich, der schon so oft in einem Fußballstadion war, aber noch nie schimpfend seinen Platz eingenommen hatte. Das Spiel aber war klasse. Die Nürnberger dominierten, schossen aber in der ersten Halbzeit nur zwei Tore, von denen eins aberkannt wurde. Die Stimmung war (und das ist jetzt kein Scherz) die beste, die ich in einem Fußballspiel jemals erleben durfte. Die Bratwurst war sehr solide und mit einer 1:0-Führung ging es also in Hälfte zwei. Lange passierte nichts. Dann: Traumtor, Geis 2:0, alle dachten, das Ding ist durch. Jaja, schön gedacht, der Club schaffte es tatsächlich noch, 2:2 zu spielen. Also machten sich drei Generationen wieder auf den Rückweg.
Ab in den Zug, diesmal mit einem halben Dutzend randalierenden Nürnberg-Fans, die Bier spritzen ließen und einen Song nach dem nächsten gröhlten. Ach, und der Zug, der fuhr nicht los bei diesmal wahrscheinlich 40 Grad und keinem Platz um sich. Als ich am Abend todmüde in das alte Zimmer von meinem Vater ging, dachte ich mir doch noch, was für ein geiler Tag.
Fazit: Ein Supertag mit allem, was ein Fußballfan so durchmachen muss. Mein Großvater ist mit 84 Jahren die fitteste Person, die ich kenne. Ein Spiel beim Club kann ich nur empfehlen, wenn man sich auf das alles einstellt. Mein Fazit heute: Der Club is a Depp!
18. August 2019 - ASN-Pfeil Phönix - SV Laufamholz 2:2
Einen Tag danach stieg ich in den Zug nach Nürnberg. Es sollte eine der unterklassigsten Begegnungen werden, die auf meiner Liste stehen. Ich wollte vier Tage meine Oma besuchen und das mit dem Spiel des ASN-Pfeil Phönix koppeln. In Nürnberg angekommen, holte mich meine Oma vom Bahnhof ab. Ich stellte meine Sachen bei ihr zu Hause ab und dann machten wir uns auf den Weg in Richtung Sportplatz. Der Platz liegt in Ziegelstein und ist eine alte Rennbahn. Wir wurden mit den Worten: "Hier müssen nur Männer zahlen!" begrüßt. Davor lief noch die Partie der zweiten Mannschaft, und das gab mir schon mal einen Eindruck, was uns bevorstand. Um 15:00 Uhr pfiff der Schiedsrichter in seine Pfeife. Die Partie zwischen dem ASN-Pfeil Phönix und dem SV Laufamholz in der Kreisklasse Nürnberg/Frankenhöhe 4 war angepfiffen. Der SV ging mit 0:1 in Führung (7. Minute.) Doch der ASN kam durch einen Elfmeter zurück (32. Minute). Der Schiedsrichter hatte alle Hände voll zu tun; es war kein leichtes Spiel für ihn. Viele kleine Fouls und Provokationen waren zu sehen. Laufamholz ging wieder in Führung (62. Minute), doch in der 76. Minute glich Pfeil Phönix aus: 2:2 lautete der Endstand.
Am Montag machten wir einen schönen Sparziergang um den Dutzendteich. Am Dienstag schauten wir uns die Altstadt an, gingen in die Lorenzkirche und Sebalduskirche, bestiegen die Burg und besuchten den Marktplatz. Ich muss erwähnen, dass ich in Nürnberg schon sehr oft war, da meine beiden Großeltern und meine Oma hier wohnen. Deswegen sah ich mir die Stadt nicht mit dem Feuereifer an wie z. B die Städte Würzburg oder Regensburg, die ich noch gar nicht kannte. Wenn ich den Club besuchen werde, besichtige ich die Stadt wahrscheinlich nicht noch einmal.
Fazit: Der ASN-Pfeil Phönix ist mit Sicherheit ein toller Verein, aber man merkt einfach noch mehr als bei Heidingsfeld, dass die großen Zeiten des Clubs lange vorbei sind. Trotzdem ein sehr witziger und schöner Ausflug. Die Stadt Nürnberg ist natürlich sehr schön und hat viele Sehenswürdigkeiten. Alles in allem hatte ich ein paar schöne Tage in Nürnberg. Danke nochmal an meine Oma!
17. August 2019: SpVgg Landshut - SB DJK Rosenheim 3:3
Eine Woche später sollte es zur "Spiele" nach Landshut gehen. Wir fuhren mit dem Zug vom Münchner Hbf los. In Landshut angekommen, stiegen wir in den Bus, der Richtung Innenstadt fahren sollte. Die Altstadt ist extremst sehenswert, in den kleinen Straßen der Altstadt tauchen immer wieder schöne Läden auf. Die Martinskirche (höchster Backsteinturm der Welt und höchster Kirchturm Bayerns) ist auch sehr zu empfehlen sowie die sehr netten kleinen Häuser.
Zu Mittag aßen wir im Aran. Wir schauten uns danach weiter um, gingen in die Neustadt von Landshut und wieder zurück. Wir warfen noch einen Blick in die Residenz, bevor wir uns dann um ca. 14:00 Uhr in Richtung Stadion aufmachten. Das emb-Papst Stadion am Hammerbach ist mit 7.500 Plätzen für ein Landesligisten schon ein größeres Stadion. Die Arena ist ein sehr gemütliches, wenn auch ein bisschen in die Jahre gekommenes Fußballstadion, das mit einer guten Gastronomie und einem schönen Blick auf die Burg punkten kann.
Um 15:00 Uhr wurde das Spiel zwischen der Spvgg Landshut und dem SB DJK Rosenheim angepfiffen. Das Spiel war eine top 6.-Liga-Begegnung, die 3:3 endete. Die Rosenheimer führten zwischenzeitlich mit 1:3, doch Landshut kam in der 79. und 81. Minute zurück. Die Stimmung war auch gut, ca. 250 Zuschauer waren da. Nach dem Spiel überquerten wir wieder die Isar, bevor wir dann im Augustiner zu Abend aßen.
Fazit: Eine tolle Stadt und ein tolles Spiel, es war wieder ein schönes Erlebnis. Vielleicht werde ich mir noch ein Spiel der "Spiele" anschauen. Wer weiß?
10. August 2019:
SV Heidingsfeld 1919 - SB Versbach 5:0
FC Würzburger Kickers - TSG Hoffenheim 4:5 i. E.
Fast fünf Monate später ging es dann weiter. Auf den Programm stand, an einem Tag den SV Heidingsfeld 1919 und den FC Würzburger Kickers zu besuchen. Mein Dad und ich fuhren um 8:20 Uhr mit dem ICE 882 nach Würzburg. Als wir ankamen machten wir uns gleich auf den Weg in Richtung Weinberge. Man hatte eine schöne Aussicht und es herrschte ein sehr angenehmes Klima. Aber man hatte nach kurzer Zeit dann auch schon alles gesehen. Also gingen wir in Richtung Altstadt. Zuerst wurde die Residenz von außen betrachtet und dann der Dom von innen. Zu Mittag aßen wir "Würstchen mit Knick" am Marktplatz. Danach schauten wir die Alte Mainbrücke an, die mir persönlich von allen Würzburger Sehenswürdigkeiten am besten gefallen hat. Da wir noch viel Zeit hatten, entschloßen wir uns, kurzfristig doch noch auf die Festung Marienberg zu gehen. Vor allem den Weg zur Festung hinauf kann ich nicht weiter empfehlen: Er ist zwar sehr schön, aber extrem lang!!! Auf dem Rückweg wussten wir es besser und fuhren mit dem Bus. Um ungefähr 14 Uhr kamen wir im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld an. Dieser Ortsteil hat eine fast noch ganz erhaltene Stadtmauer. Ansonsten gibt es dort nicht so viele Sehenswürdigkeiten wie in der Würzburger Altstadt. Der Sportpark Herieden, wo wir uns kurze Zeit später befanden, ist ein kleines "Stadion" und hat eine Kapazität von 5000 Plätzen. Um 16:00 war Anpfiff, der SVH spielte gegen den SB Versbach. Schnell wurde klar, dass die Hausherren das Spiel im griff haben. Das spiegelte sich dann auch im Ergebnis wieder: 5:0 für den Gastgeber. Leider mussten wir das Spiel in der 65. Spielminute schon verlassen, um pünktlich um 18:30 Uhr in der Flyeralarm Arena zu sein. Das schafften wir auch.
Ich wollte die Partie vom FC Würzburger Kickers gegen die TSG 1899 Hoffenheim anschauen. DFB-Pokal - gibt es etwas Besseres? Nein, die Partie hielt alles, was sie versprach. Wir hatten Karten im Stehplatzbereich (Block 3b) und standen zwischen lautstarken Würzburger Fans. Zu Beginn waren die TSG lauter, doch die Würzburger hielten ab der zweiten Halbzeit mit. Das Spiel war äußerst spannend. Zwar brachten Kaderabek (29. Minute) und Bebou (54.) die TSG in Front, doch Würzburg glich durch Kaufmann (68.) und Vrenezi (75.) aus. Es ging in die Verlängerung. Adam Szalai schoss die Hoffenheimer wieder in Führung (99.), aber Luca Pfeiffer erzielte in der 115. Minute den Ausgleich. Leider verlor der FWK 4:5 im Elfmeterschießen. Mit der Tram ging es dann zum Hauptbahnhof, wo wir um 22:35 Uhr nach Hause fuhren.
Fazit: Heidingsfeld ist ein sympathischer Stadtteil-Verein, dessen große Zeit aber vorbei ist. Die Würzburger Kickers haben zwar ein etwas marodes Stadion, aber der Verein zeigte in diesem Spiel eine grandiose Vorstellung. Es war eines der besten Spiele, das ich je gesehen habe.
9. März 2019: SSV Jahn Regensburg - MSV Duisburg 1:1
Meine erste Reise ging am 9. März 2019 los. Es sollte nach Regensburg gehen. Um ca. 8 Uhr am Samstagmorgen fuhr ein Zug von München nach Prag ab. Als wir ankamen, machten wir uns auf den Weg ins Hotel Green Spirit, einem schönen Bio-Hotel in der Nähe der Steinernen Brücke, auf der anderen Seite der Donau. Mein Dad und ich machten uns nach kurzer Erholung auf den Weg ins Stadion. Ab dem Hauptbahnhof fuhr ein Shuttle-Bus alle fünf Minuten zur Continental-Arena. Die Contintal-Arena ist ein kleines, aber schönes und aufgeräumtes Stadion. Das Essen war gut, die Preise völlig in Ordnung. Wir saßen auf der Westtribüne in Block 1, gleich rechts neben uns war die Regensburger Fankurve.
Die Stimmung in der Fankurve war sehr gut, auf der Haupttribüne war es - wie bei den meisten Vereinen - eher "ruhig". Jahn Regensburg spielte gegen den schon fast abgestiegenen MSV Duisburg. Das ist eigentlich keine Partie, die sich neutrale Zuschauer an einem regnerischen Samstag unbedingt anschauen würden. Der Jahn ging in der 39. Minute durch Al Ghaddioui in Führung. Der MSV Duisburg glich in der 67. Minute durch einen Elfmeter aus. Das Spiel endete 1:1, obwohl Regensburg in der Schlussphase hätte in Führung gehen können (Kicker-Spielnote 3,5). 10.141 Zuschauer verfolgten diesen grandiosen Zweitliga-Kick in der Continental-Arena. Das Hin-und Rückfahren mit den Shuttle-Bussen verlief reibungslos. Am Nachmittag wurde die Stadt angeschaut: Dom, Steinerne Brücke, die engen netten Gassen - und, und, und. Am Abend gingen wir bei einem guten Italiener in der Altstadt - dem Amore, Vino & Amici - essen. Am nächsten Morgen schliefen wir aus und gingen im Orphée frühstücken. Dann machten wir einen schönen Spaziergang an der Donau entlang und um die Altstadt herum - sehr zu empfehlen! Am späten Nachmittag wollten wir nach München zurückfahren. Wegen eines Gewitters lag ein Baum auf den Gleisen, so dass wir einen Umweg fahren mussten. Daher waren wir erst kurz vor Mitternacht zu Hause.
Fazit: Es war sicherlich kein besonders gutes Fußballspiel, aber ein schönes Stadion und ein sehr netter Verein. Die Stadt ist sehr sehenswert.